Geschichte

Auszug aus der Chronik

Grinau hat eine Dorf-Chronik, die 1988 von Hilde Wulf, geb.Dürkop, aus Grinau geschrieben wurde.

 

Grinau liegt in der „Lübecker Mulde“, die Bäche, die die Feldmark umschließen und der Bach die „Grinau“ machten von jeher ein auskömmliches Leben möglich, schon die Einzelfunde der jüngeren Steinzeit bezeugen dieses.

 

Am Ortsausgang auf der rechten Seite, Richtung Groß Schenkenberg ist noch heute ein Burghügel aus der Slawenzeit zu erkennen.

Die Dammanlage mit den Eichen zeugt von einer Wasseraufstauung für eine Wassermühle. Das Dorf lag zu dieser Zeit auf dem sandigen Hügel gegenüber der Burganlage. Die Flurbezeichnung ist heute noch „ alte Dörp-Stelle“.

 

Zur Zeit Heinrich „der Löwe“ wird 1163 schon der Name des Baches genannt „agues Grinave“. Nach der Christianisierung im 11. Jahrhundert hatten die Schaumburger Grafen ein Lehn für Holstein, sie brachten ihre Bauern aus dem Weserbergland-Bereich mit. Der Name Dürkop zum Beispiel deutet darauf hin.

 

1188 ließ sich die Stadt Lübeck von Kaiser Barbarossa in das Holsteinische Land hinein eine Zwei-Meilen-Zone links und rechts der Trave bis zum Dorf Oldesloe zur Nutznießung und zum Gebrauch verschreiben.

 

Grinau gehörte somit zu Lübeck und ist im 10. Register des Bistums Ratzeburg von 1230 nicht erfasst. Unsere Mühle wird 1263 in dem Verzeichnis des Lübecker Domküsters mit einer Einnahme von 4 Mark erwähnt. Bei der Teilung der südlichen Zone um ca. 1282 fällt der alte Dorfbereich von Grinau den Krummesser Rittern zu.

 

Das Dorf wurde in den heutigen Bereich mit 8 Hufen verlegt. Grinau gehörte somit unwiderruflich zur 6 km entfernten Kirche in Krummesse.

1380 verkauft der Ritter von Krummesse das Dorf. In den Verkaufsvertrag an einen Lübecker Bürger werden die Stauungen, die Dämme, die Seen, als Zubehör die Fischerei benannt. Der große Grinauer See war links am Trenthorster Weg. Den Wulmenauer Weg gab es noch nicht, das Wasser floss in Richtung der Grinau, die Flurstücke werden heute noch Diekstücke genannt. Die Grinauer Feldmark ging früher bis zur Einmündung des Verbindungsweges nach Schenkenberg.

 

Auch die Grinauer erlebten Hexenprozesse 1624 und 1665, das Hochgerichte, der Richtplatz und die Galgenkoppel befand sich am Ortsausgang nach Siebenbäumen, zur Wulmenauer Seite.

Die Leibeigenschaft machte den Grinauern auch schwer zu schaffen, die Hufner-Bauern mussten für den Gutsbetrieb Trenthorst mit 4-6 Pferden Dienste leisten. Die Aufhebung der Leibeigenschaft erfolgte 1805. (Die klassische Leibeigenschaft hat es in Lauenburg nie gegeben)

Der alte Hamburger Weg mit seiner Fuhrmanns-Siedlung am Peerhagen führte über Grinau, den in Richtung Siebenbäumen.

 

Über die Jahrhunderte gab es immer wieder Ärger mit dem Grenzverlauf zu Trenthorst / Wulmenau. Der Grenzvergleich von 1754 ergab den Wulmenauer Weg. Jede Seite versuchte zunächst, ihr Territorium soweit wie möglich auszuweiten. Dänemark behauptet, die Grenze von Holstein ginge bis an den Bach, der durch Grinau fließt.

 

Die Verkoppelung der Dorfflur wurde um 1754 vorgenommen, der gemeinsame Ackerbau wurde aufgehoben. Man erhoffte sich bessere Erträge und für den Landesherren bessere Einnahmen.

 

Diese Gelegenheit nutzten die Trenthorster unter einem nicht mehr nachvollziehbaren Vorwand, eine Hufenstelle aufzulösen und die Landflächen ihrem Besitz zuzuschlagen. Die aufsässigen Bauern, die das verhindern wollten, werden jetzt Querulanten genannt, allen voran Tomas Dürkop.

 

Um 1815 bekam Grinau ein kleines Schulgebäude, zuvor unterschrieben die Grinauer überwiegend mit 3 Kreuze.

 

Zu Ehren des Preußenkönigs wurde 1871 von den Schulkindern eine Eiche in der Wiese Blunk gegenüber des Bliestorfer Weges gepflanzt.

 

Die Freiwillige Feuerwehr wurde nach der „Pflichtwehr“ 1904 gegründet.

 

Wegen der geringen Kinderzahl wurde die Schule 1933 geschlossen, ab jetzt hatten sie einen 4 km Schulweg nach Schenkenberg.

 

Nach dem Krieg, mit den Flüchtlingen hatte sich viel in Grinau verändert,

zu den 89 Einheimischen, kamen 110 Flüchtlinge hinzu. 1948 besuchten 43 Kinder aus Grinau die einklassige Volksschule in Groß Schenkenberg.

Die Grinauer Schule wurde 1951 mit 36 Kindern wieder eröffnet, die einklassige Schule konnte sich bis 1968 halten.

 

Die Flurbereinigung von 1960 hat die Feldmark verändert, im gleichen Zuge wurden die Wege ausgebaut.

 

Von dem Erlös des Verkaufs des alten Schulgebäudes konnte in vorbildlicher Eigenarbeit das „Dorfgemeinschaftshaus“ mit Gerätehaus für die Feuerwehr erstellt werden.

 

Bentin

 

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